In den letzten Wochen war es ruhiger auf Modern Slow. Der Grund? Andere private und berufliche Projekte, die für einige Zeit ziemlich viel meiner Aufmerksamkeit gefordert haben. Mit anderen Worten, es war ruhig auf Modern Slow, weil ich genau diese 5 Tipps, um die es in diesem Beitrag geht, umgesetzt habe. Fühlst Du Dich auch immer wieder gehetzt? Zerrissen zwischen verschiedenen Aufgaben? In diesem Beitrag teile ich meine 5 Tipps mit Dir, wie Du Dich weniger gehetzt fühlst.
Tausend Dinge gleichzeitig machen
Wo ist der Unterschied zwischen gehetzt fühlen und Stress? Jeder differenziert da wahrscheinlich anders. Für mich ist das Gefühl gehetzt zu sein eine Vorstufe zum Stress. Es beinhaltet noch nicht das Gefühl, dass mir alles zu viel. Wenn ich wirklich gestresst bin, rasen meine Gedanken, sind abgehackter, weniger zusammenhängend und negativer. In meiner persönlichen Erfahrung hat das Gefühl des gehetzt seins allem voran zwei Eigenschaften: (1) ich fühle mich in unzählige Richtigungen gleichzeitig gezerrt, und (2) ich habe das Gefühl, dass ich alles schneller und am Besten gleichzeit machen sollte.
So kommt es schon mal, dass ich einer Tätigkeit nachgehe, aber gleichzeitig an zwei andere Dinge denke, oder dass ich der Versuchung des Multitasking erliege. Und dann dauert es nicht lange bis ich mich gehetzt fühle. Bis ich das Gefühl habe, dass ich nicht anhalten darf, keine Zeit vergeuden darf. Spätestens wenn ich dieses Gefühl bemerke, weiß ich, dass ich gegensteuern sollte. Einen Gang zurück schalten, einen Schritt zurück machen und die Situation aus der Vogelperspektive betrachten, ist dann die Devise.
Tipps um Dich weniger gehetzt zu fühlen
Mein Vorsatz Stress aus meinem Leben zu verbannen hat dazu geführt, dass ich in den letzten Monaten einige Zeit in dieser Vogelperspektive verbracht habe – und sehr viel über mich gelernt habe. Wenn ich mich gehetzt fühle, hat das in der Regel einen von zwei Gründen: entweder ich habe mir zu viel aufgehalst und muss kürzer treten und entschleunigen oder ich muss mein Mindset ändern.
Tipp 1: Identify the problem
Ein Motto von Gretchen Rubin, das ich in ihren Büchern Better than Before und The Happiness Project kennengelernt habe – übrigens zwei Bücher, die ich absolut empfehle. Wann immer Gretchen Rubin der Meinung ist, dass sie nicht weiterkommt oder sie sich in Ausreden verfängt, kommt dieses Motto zum Einsatz: Identify the problem. Was ist das Problem?
Diese Herangehensweise ist unheimlich kraftvoll – in diversen Lebenslagen. Manchmal ist das Problem offensichtlich, manchmal müssen wir ein wenig Seelenforschung betreiben, um zu identifizieren, was hinter einem Gefühl oder einer Situation steht. Doch die Frage – was ist das tatsächliche Problem? – kann Dir helfen aus dem Kreislauf aus Multitasking und Stress auszusteigen. Das Problem zu kennen, bedeutet klarer sehen zu können. Wenn klar ist was das Problem ist, kannst Du daran arbeiten, eine Lösung dafür zu finden, denn die gibt es – egal ob Du Aufgaben streichen musst, Deadlines verschiebst, oder einen falschen Glaubenssatz auflöst.
Tipp 2: Setze Prioritäten
Für den Fall, dass ich bemerke, dass ich mir doch zu viel aufgehalst habe, hilft nur eines: To Dos werden gestrichen oder zumindest verschoben. Dabei hilft es unheimlich mir bewusst zu sein, was meine Werte sind und darauf zu vertrauen. Manchmal lasse ich mich von spannenden und interessanten Projekten und Ideen mitreißen, sei es in der Arbeit, im Privatleben, oder im Bezug auf Modern Slow. Das ist schön und aufregend, wenn ich genügend Kapazitäten habe. Wenn ich diese nicht habe, dann ist Nein sagen, die richtige Strategie.
Tipp 3: Let it go
Noch wichtiger als Nein zu Aufgaben zu sagen, ist es Nein zu dem Gefühl zu sagen. Eine Minute tief durchatmen, eine Meditation oder entspannende Yoga-Sequenz machen, ganz egal welche Form Du wählst, wichtig ist genau das zu tun, was Deine gehetzten Gedanken Dir ausreden wollen: eine Pause. Beruhige Deine rasenden Gedanken. Nimm Dir Zeit, Dinge langsam und bewusst zu machen. Je mehr die Gedanken rasen, desto mehr brauchst Du diese Pause und die Ruhe. Atme tief durch und löse Dich von den Erwartungen.
Tipp 4: Vertraue Deiner Planung
Oft fühle ich mich gehetzt nicht deshalb, was ich den ganzen Tag über zu tun habe, sondern allein aufgrund des Wissens, dass die nächsten Tage wichtige To Dos bereithalten. Gerade wenn wichtige Termine in der zweiten Wochenhälfte liegen, schleicht sich das Gefühl von gehetzt sein ein – allein deshalb weil die wichtigen Termine immer im Hinterkopf präsent sind. In diesen Situationen hilft es mir unheimlich, mir bewusst zu machen, dass ich alles getan habe, dass ich genügend Vorbereitungszeit eingeplant habe, dass ich nicht zu viel in meinen Tag gepackt habe. One day at a time.
Tipp 5: Schalte ab
Ja, ich komme immer wieder darauf zurück. Eine Offline-Pause tut einfach immer wieder gut. So sehr ich es schätze mich mit Gleichgesinnten und Freunden auf Social Media zu verbinden, so sehr weiß ich auch, dass das Gefühl der ständigen Erreichbarkeit auf Dauer nicht gut für mich ist. Gerade wenn ich mich gehetzt fühle, ist eine Offline-Pause oft genau das richtige um meinen Tag zu entschleunigen. Egal wie lange die Pause andauert – ob nur einen halben Tag oder mehrere Tage – danach fühle ich mich zu 100% weniger gehetzt.
Ich kenne es meist so, dass ich mich selber hetze/stresse. Egal, ob es jetzt wirklich um To-Dos geht, oder einfach nur darum in Ruhe fertig zu frühstücken und dann einkaufen zu gehen. (Ich kann eh nicht beides gleichzeitig, aber die Antreiber und Kleinmacher in meinem Kopf sind da natürlich anderer Meinung) Da fühle ich mich dann gehetzt und teilweise kurz vorm heulen, weil ich nicht weiß womit ich anfangen soll. Da hilft dann nur durchatmen, “alles ist in Ordnung Maria, eines nach dem anderen”
Ich war früher (haha ich bin 26) das, was als “Powerfrau” bezeichnet wird. Alles gleichzeitig, alles zackzackzack, und irgendwann stand mir wieder das Wasser bis zum Hals, dann mal wieder ein paar Tage auf mich schauen und das gleiche von vorne. Aber das funktioniert nicht mehr und will ich auch nicht mehr. Nur manchmal ist es schwierig in der Ruhe zu bleiben. Da hilft dann nur Akzeptieren.
Liebe Maria,
ich kann mich sehr in das, was Du beschreibst, einfühlen, denn genau diese Gedanken hatte ich auch in meinem Kopf. Genau die gleichen durchpowern-Parolen, bis ich mir dann – oft unter Tränen – eingestehen musste, dass es doch zu viel ist.
Halte durch bei Deiner Veränderung, auch an den schweren Tagen! Inzwischen habe ich derartige Stressgefühle aus meinem Leben verbannt und es ist ein tolles Gefühl.
Wenn Du ein bisschen Extra-Motivation und noch mehr Tipps möchtest, melde Dich gerne bei meinem kostenlosten Onlinekurs Schluss mit Stress an. Er startet morgen früh und es dreht sich alles darum, wie Du stressfrei leben kannst.
Liebe Grüße
Katharina
Hallo 🙂 Finde das Thema super wichtig. Allerdings bin ich nicht selbstständig und auch keine Hausfrau. Ich arbeite Vollzeit in einer Arztpraxis und wenn man da an der Anmeldung sitzt klingelt das Telefon, Arzt 1 oder Arzt 2 will etwas. Dazu kommt, dass man eine Aufgabe noch nicht abgearbeitet hat und eine bis drei neue kommen dazu. Da kann man dann keinen Gang zurückschalten. Hast du dafür vielleicht irgendetwas was einem helfen kann?
Liebe Manu,
Auch ich bin weder das eine noch das andere. 🙂 Dein Arbeitsumfeld ist ganz klar herausfordernd. Nichtsdestotrotz bin ich davon überzeugt, dass ein kurzer Moment der Ruhe genau das Richtige auch für dieses Umfeld ist. So ein kurzer Moment kann auch sein, dass Du einfach ganz bewusst ein- und ausatmest und vielleicht sogar kurz die Augen schließt. Unser Gehirn braucht solche kurzen Pausen, wenn es leistungsfähig und reaktionsschnell sein muss – und genau das sind ja die Eigenschaften, die Dich in Deinem Job ausmachen. Und: am Abend ganz bewusst zurückzuschalten, Yoga zu machen oder Dir etwas Gutes zu tun, gibt Dir ebenfalls Kraft, um stressige Phasen am nächsten Tag besser zu meistern.
Alles Liebe
Katharina